2022 hat zwar gerade erst begonnen, doch ich bin überzeugt: In diesem Jahr wird sich viel bewegen – Corona zum Trotz! Klimaschutz und Digitalisierung gewinnen mit dem Antritt der neuen Regierung noch einmal an Bedeutung. Sie rücken endlich noch stärker in den Fokus der Politik.
Wenn die Elektromobilität und die Erneuerbaren Energien konsequent ausgebaut werden, die Digitalisierung Fahrt aufnimmt und das Tempo in allen drei Bereichen erhöht wird, werden wir als Gesellschaft davon profitieren. Wir als Branche werden es ganz bestimmt!
Unsere Erfahrung und unser Know-how werden mehr denn je benötigt, wenn es darum geht, die elektrische Infrastruktur energiewendefähig und unseren Gebäudebestand beziehungsweise auch dessen informationstechnische Anbindung zukunftsfähig zu machen. Für die E-Handwerke tun sich damit neue Wachstumsmärkte auf – Photovoltaik wird einen neuen Boom erfahren, die Nachfrage nach Ladeinfrastruktur für E-Mobilität und smarten, vernetzten Energiemanagementsystemen und einer leistungsfähigen Breitbandanbindung zunehmen. Für uns sind das gute Aussichten. Und sie werden uns auch künftig volle Auftragsbücher bescheren.
Wenn mit der fortschreitenden Elektrifizierung auch neue, zusätzliche elektrohandwerkliche Einsatzgebiete entstehen, ist es allerdings umso wichtiger, das Thema „Fachkräfteentwicklung“ als eines der großen Zukunftsthemen noch viel stärker als bislang in den Fokus zu nehmen. Hier ist vor allem die Politik gefragt!
Den E-Handwerken ist es bislang mit einer konsequenten Nachwuchsförderung, mit engagiertem Nachwuchs- und Fachkräftemarketing erfolgreich gelungen, die Zahl der Beschäftigten wie auch der Auszubildenden kontinuierlich zu steigern – und das trotz Pandemie! Mit der Neuordnung der Ausbildungsberufe und der Schaffung des neuen Berufes „Elektroniker/-in für Gebäudesystemintegration“ haben wir ebenfalls dafür gesorgt, dass unsere Branche zukunftsfähig bleibt.
Wir haben die Weichen erfolgreich gestellt. Nun ist die neue Regierung an der Reihe. Denn wenn eine handwerkliche Ausbildung eine attraktive Alternative zum Studium darstellen soll, muss die berufliche Bildung endlich der akademischen gleichgestellt und mehr in die beruflichen Bildungsstätten sowie die Qualifikation der Lehrenden investiert werden! Nur mit ausreichend qualifiziertem Fachpersonal – das muss den Regierenden klar sein – wird es gelingen, Deutschland bis 2045 klimaneutral zu machen.
Einen guten Jahresstart wünscht
Ihr
Lothar Hellmann
Präsident des Zentralverbands der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH)
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