Anfang dieser Woche hat Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger den „Aktionsplan Künstliche Intelligenz“ (KI) vorgestellt. Mit ihm will die Bundesregierung den Transfer von KI-Forschungsergebnissen in die Wirtschaft verbessern und so dazu beitragen, dass schneller marktfähige KI-basierte Produkte und Lösungen angeboten werden können. Ein viel diskutiertes Thema sind dabei Regeln und Regulierungen für den KI-Einsatz.
Was die Akzeptanz von KI angeht, so sehen zwei Drittel (68 %) der Unternehmen in Deutschland Künstliche Intelligenz als wichtigste Zukunftstechnologie. Das ergab eine Umfrage des Digitalverbandes Bitkom. Trotzdem gaben nur 15 Prozent der Befragten an, KI auch zu nutzen. 68 Prozent zeigten sich eigenen Aussagen nach eher zurückhaltend beim KI-Einsatz – als Grund wurde unter anderem angegeben, dass man Angst habe, gegen Vorschriften zu verstoßen. Übertriebene Regulierung und zu umfassende Vorgaben sind denn auch für fast 50 Prozent (48 %) der befragten Unternehmen die Ursache dafür, dass Produkte wie ChatGPT nicht in Europa entwickelt werden. Gleichzeitig zeigten sich jedoch 73 Prozent überzeugt, klare KI-Regeln könnten europäischen Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Ein Widerspruch, den es aufzulösen gilt.
Auch bei den Verbrauchern/-innen gibt es zwei Lager. Laut Bitkom-Befragung sehen rund drei Viertel (73 %) von ihnen in KI eher Vorteile als Risiken. Nur knapp ein Viertel (24 %) steht Künstlicher Intelligenz sehr kritisch gegenüber, hat Bedenken hinsichtlich des enormen Veränderungspotentials oder sieht die Gefahr von Missbrauch. Interessant ist, dass sich die Zahl der Bedenkenträger damit innerhalb von fünf Jahren deutlich verringert hat – und das, obwohl die Risiken immer häufiger diskutiert werden. So stellte KI 2018 noch für 34 Prozent der Bundesbürger/-innen eine Gefahr dar, während 62 Prozent darin eher eine Chance erkannten.
Dass der Wirbel um generative KI längst auch die Konsumentenseite erfasst hat, belegt auch die 13. Ausgabe des Deloitte Digital Consumer Trends Survey. Demnach haben 46 Prozent der Deutschen bereits von Generativer KI gehört. Bei Verbraucher/-innen unter 25 Jahren liegt die Bekanntheit sogar bei fast 80 Prozent. Erstaunliche Werte für eine Technologie, die erst Ende des vergangenen Jahres mit den ersten Consumer-Angeboten auf der Bildfläche erschienen ist. Generell, auch das belegt die Studie, sind es jedoch überwiegend die technologieaffinen Early Adopters, die zum Aufstieg von KI beitragen.
Sie sind es auch, die Künstliche Intelligenz vermehrt nutzen. Zwar hat entsprechend der Deloitte-Studie mehr als jeder Fünfte bereits Dienste wie ChatGPT ausprobiert. Der Anteil der jüngeren Menschen unter den Anwendern liegt aber deutlich höher. Mit Blick auf die Nutzungshäufigkeit ergibt sich ohnehin ein differenzierteres Bild: Nur 27 Prozent der Befragten, die KI bereits angewandt haben, greifen täglich oder zumindest wöchentlich darauf zu. 41 Prozent nutzen entsprechende Tools monatlich oder seltener. Fast ein Drittel gab hingegen an, Künstliche Intelligenz bislang nur wenige Male ausprobiert zu haben.
Quelle: Deloitte Digital Consumer Trends Survey / Bitkom / ZVEH
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