19.05.2021

Am Runden Tisch mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier

Bei einem Verbändegespräch des Ministeriums für Wirtschaft und Energie ging es um die dramatischen Preiserhöhungen im Baubereich. Zu den geladenen Verbandsvertretern zählte auch ZVEH-Präsident Lothar Hellmann, der auf die schwierige Situation der Elektrohandwerke hinwies.

Immer mehr Produkte und Bauteile sind vergriffen. Die Lager sind leer und die Preise steigen. Das bekommen auch die E-Handwerke zu spüren.

Bild: Pixabay – tianya1223

Das Thema Preiserhöhungen und Lieferengpässe ist nach wie vor in aller Munde, zumal sich in vielen Bereichen die Situation in den vergangenen Wochen weiter zugespitzt hat. Der ZVEH hatte bereits Ende April 2021 mit einer Pressemitteilung auf die Konsequenzen für die elektrohandwerklichen Betriebe aufmerksam gemacht.

Am heutigen Tag nun lud Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier im Rahmen eines „Runden Tischs von Handwerk, Bau- und Holzwirtschaft“ dazu ein, das Thema im Rahmen eines Verbändegesprächs mit hochrangingen Vertretern verschiedener Bundesministerien zu beleuchten.

Unter den geladenen Verbändevertretern war auch ZVEH-Präsident Lothar Hellmann, der die Misere für die elektrohandwerkliche Organisation auf den Punkt brachte. In Kurzstatements der Vertreter verschiedener, von den Preiserhöhungen betroffener Branchen kamen zudem der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), Hans Peter Wollseifer, sowie Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB) zu Wort.   

Sie alle machten deutlich, dass sich während der Pandemie insbesondere die Bau- und Ausbauhandwerke als wesentliche Konjunkturstütze erwiesen hätten. Nun aber sähen sich genau diese Handwerke trotz weiterhin voller Auftragsbücher aufgrund der Preisentwicklung bei Baumaterialien und Rohstoffen massiven wirtschaftlichen Problemen gegenüber.

ZVEH-Präsident Lothar Hellmann machte dabei vor allem die schwierige Situation der E-Handwerke deutlich, die Preiserhöhungen seitens der Hersteller oder des Großhandels – Hellmann führte hier eklatante Preissteigerungen für Kabel, Leitungen oder auch Chips an – nicht oder nur zu geringen Teilen an ihre Kunden weitergeben könnten und verwies dabei auch auf die Haftungsproblematik gegenüber den Kunden. Die E-Handwerke blieben damit letztlich auf diesen Preiserhöhungen sitzen, kritisierte Hellmann und erntete dafür nicht zuletzt Beifall seitens der ebenfalls stark betroffenen Holzbranche.

„Gerade die öffentlichen Auftraggeber müssten in diesem Zusammenhang eine zentrale Vorbildfunktion einnehmen“, monierte auch ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer – und forderte, dass sogenannte Preisgleitklauseln bei Aufträgen der öffentlichen Hand zum Standard werden müssten. Er wiederholte damit eine Forderung, die auch die E-Handwerke bereits erhoben hatten. Darüber hinaus müsste, so Wollseifer, die Regeln zum Kurzarbeitergeld wie auch zur Stundung von Sozialversicherungsbeiträgen verlängert werden, um den Betrieben in dieser außergewöhnlichen Situation eine Liquiditätshilfe an die Hand zu geben.

Quelle: ZDH / ZVEH

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