29.09.2023

KfW-Förderung 442: umstrittenes Instrument zur Ankurbelung des PV-Hochlaufs

Nachdem am 26. September der Fördertopf geöffnet wurde, waren 300 Millionen Euro bereits nach wenigen Stunden ausgeschöpft. Nach Auffassung des ZVEH wächst der PV-Markt derzeit auch ohne zusätzliche Förderung. Aufgrund von Unklarheiten zur zweiten Tranche des Programms droht nun Attentismus. Positiv sieht der Verband die Unterstützung der Systemtechnik aus PV, Speicher, Ladestation und bi-direktionalem Laden. Damit wird ein weiterer Beitrag zur Sektorkopplung geleistet.

Bild: ArGe Medien im ZVEH

Bereits wenige Stunden nach dem Start des Förderprogramms 442 der KfW – gefördert wird die Kombination aus PV-Anlage, Speicher und Ladestation – waren die vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) zur Verfügung gestellten Haushaltsmittel in Höhe von 300 Millionen Euro bereits vergeben. Wie die KfW am 27. September mitteilte, wurden 33.000 Förderanträge bewilligt. Auf der Webseite der KfW war danach zu lesen, dass für das Jahr 2024 weitere 200 Millionen Euro zur Förderung bereitgestellt werden sollen. Zum Start des Programms hatte das BMDV eine Fördersumme von bis zu 500 Millionen Euro kommuniziert, nicht aber, dass 2023 nur 300 Millionen bereitgestellt werden.

Das Förderprogramm war schon im Vorfeld kritisiert worden. Der ZVEH und weitere Verbände hatten die Ansicht geäußert, dass es aufgrund der hohen Dynamik auf dem PV-Markt gar keiner Förderung bedurft hätte. Auch wurde moniert, dass die Fördersumme – pro Antrag war eine Fördersumme von maximal 10.200 Euro möglich – im Vergleich zum Fördervolumen zu hoch sei. „Wir begrüßen, dass das Programm Energieversorgung im System denkt und Sektorkopplung vorantreibt. Eine Förderung sollte jedoch so angelegt sein, dass sie stetig wirkt und nicht an einem Tag zu einem punktuellen Strohfeuer wird,“ fordert Alexander Neuhäuser, Hauptgeschäftsführer des ZVEH. Die drastische Überzeichnung des Programms sowie IT-Probleme ließen das Antragsverfahren quasi zu einer Lotterie werden.

Nach Ansicht des ZVEH sorgen unklare Ankündigungen bezüglich einer weiteren Förderung in 2024 bei den Kunden für Verunsicherung. Zudem sind verschiedene technische Fragen noch ungelöst, zum Beispiel die normative Vorgabe für das bi-direktionale Laden. Statt die Anschaffung einer PV-Anlage zu planen, würden viele nun erst einmal abwarten. Bei den Innungsbetrieben der E-Handwerke sorgte das Förderprogramm zudem dafür, dass bereits bestätigte Aufträge wieder storniert oder verschoben wurden, um mit nochmaliger Antragstellung in den Genuss der Förderung zu kommen.

Quelle: ZVEH

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