24.03.2021

Mehrere Verbände flankieren Forderungen der E-Handwerke nach eigenem Förderprogramm

Auch BDEW, GdW und VDA appellieren an Wirtschaftsminister Peter Altmaier, ein Förderprogramm aufzulegen, das den Ausbau von Ladeinfrastruktur in Mehrfamilienhäusern ermöglichen und die Sanierung der elektrischen Infrastruktur flankieren soll.

Ladeinfrastruktur für Mehrfamilienhäuser: Hier braucht es nach Ansicht der Verbände eine spezielle Förderung.

Bild: ArGe Medien im ZVEH

Für den Hochlauf der Elektromobilität braucht es dringend einen Ausbau der privaten Ladeinfrastruktur. Auch und vor allem in Mehrfamilien- und Mietshäusern, die hierzulande einen großen Teil des Gebäudebestands ausmachen.

Um diesen Ausbau voranzutreiben, fordern der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW), der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V. (GdW) sowie der Verband der Automobilindustrien e. V. (VDA) Wirtschaftsminister Peter Altmaier nun in einem gemeinsamen Brief auf, ein eigenes Förderprogramm für „leistungsfähige Elektro-Infrastrukturen im Mehrfamilienhaus-Bereich“ aufzulegen. In ihrem Schreiben weisen die drei Verbände zudem darauf hin, dass sich Wohnungsunternehmen beim Betrieb von Ladeinfrastrukturen nicht nur rechtlichen und steuerlichen Herausforderungen gegenübersehen, sondern auch technischen.

Zu den technischen Hemmnissen zählt, dass die Elektroanlagen in Millionen von Immobilien veraltet und daher nicht für zukünftige Anforderungen – so zum Beispiel Zubau von Ladeinfrastruktur für Elektromobilität, Photovoltaik-Anlagen und Wärmepumpen – ausgelegt sind. Ein Problem, auf das auch der ZVEH schon seit langem mit Vehemenz hinweist!  

Ein weiteres Problem sehen die Verbände darin, dass in Mehrfamilienhäusern eine gleichzeitige Energie-Versorgung mehrerer Haushalte erfolgt, sodass es im Fall steigenden Strombedarfs, etwa durch eine rasche Zunahme an E-Fahrzeugen, wesentlich schneller zu Engpässen kommen kann. Um hier Abhilfe zu schaffen, so das Résumé, bedürfe es einer modernen Elektroinstallation inklusive entsprechender Zählerkästen und Kommunikationsstruktur.

Um die Elektroanlage zu sanieren und auf die oben genannten Herausforderungen vorzubereiten, seien, so BDEW, GdW und VDA, Investitionen in einer Höhe erforderlich, die weder von den Mietern, noch von den Immobilieneigentümern geleistet werden könnten. Hinzu kämen Investitionen, die notwendig seien, um eine Energieeffizienzsteigerung im Gebäudebereich – die sogenannte „Wärmewende“ – zu erreichen sowie um die Digitalisierung und den altersgerechten Umbau von Wohnungen voranzutreiben.   

Die drei Bundesverbände appellieren daher an das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), ein spezielles Förderprogramm aufzulegen, das weit über die reine Anschaffung und Installation von Ladeinfrastruktur hinausgeht und das die Modernisierung der elektrischen Gebäudeinfrastruktur flankieren soll.

Quelle: BDEW/ZVEH

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